Sonderpädagogische Arbeit an unserer Schule
Unsere Kinder kommen mit unterschiedlichsten Erfahrungen in die Schule. Nicht alle Kinder sind jedoch den komplexen Anforderungen gleichermaßen gewachsen. Einige benötigen besondere pädagogische (sonderpädagogische) Unterstützung.
Diese Förderung ist immer dann notwendig, wenn die Entwicklungs-, Lern- und / oder Bildungsmöglichkeiten eines Kindes beeinträchtigt sind und hieraus schulische Probleme resultieren. Förderunterricht setzt voraus, dass frühzeitig Erkenntnisse über den Förderbedarf von Kindern gewonnen werden. In diesem Zusammenhang ist mir eine enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Kitas vor allem in Hinblick auf die Schuleingangsdiagnostik wichtig.
Seit dem Schuljahr 2015/16 bin ich als Sonderpädagogin an der Sigmund-Jähn-Grundschule tätig.
In dieser Funktion unterstütze ich vorrangig Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die in den einzelnen Regelklassen lernen. Mein Ziel ist es, Lernstörungen zu verringern, die psychische Stabilität der Kinder zu erhalten bzw. wieder herzustellen und die Lernfähigkeit so zu verbessern, dass eine Ausgliederung aus der Gruppe vermieden werden kann.
Der Förderbedarf kann in den Bereichen sozial- emotionale Entwicklung, Sprache, Lernen, körperlich- motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, Hören oder Sehen bestehen. Er kann von den Eltern beantragt werden. Wenn sonderpädagogischer Förderbedarf für ein Kind festgestellt wurde, erfolgt je nach Förderbereich und unter Berücksichtigung der Bedingungen die Förderung entweder unterstützend immanent im Klassenverband, einzeln oder in der Kleingruppe.
Gleichgewichtsübungen einer zukünftigen Lernanfängerin beim Tag der offenen Tür
Dafür haben wir in der Schule einen speziell eingerichteten Raum geschaffen. Hier finden die zu fördernden Kinder eine besondere Lernatmosphäre vor, in der ich ihren individuellen Bedürfnissen gut gerecht werden kann.
Zu Beginn des Schuljahres werden in den Klassenkonferenzen Besonderheiten dieser Kinder besprochen und darauf basierend gemeinsam der Förderplan für ein Kind erarbeitet. Regelmäßige Absprachen mit den Eltern und den unterrichtenden Lehrern folgen zu fest vereinbarten Terminen und bei Bedarf auch zeitnah. Zum Halbjahr wird eine Einschätzung der sonderpädagogischen Förderung im Lehrerteam erarbeitet und durch eine sonderpädagogische Stellungnahme von mir ergänzt. Diese Unterlagen werden an das Schulamt weitergeleitet. Aus ihnen geht hervor, ob auch für das folgende Schuljahr dieser Förderbedarf besteht.
Gern berate ich Sie zu diesem sonderpädagogischen Verfahren persönlich.
Weiterhin berate ich Sie bei:
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Wahrnehmungs- und Konzentrationsproblemen Ihres Kindes
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Lern-, Sprach- und Verhaltensstörungen
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körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen
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Notwendigkeit von außerschulischen Therapien oder
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Fragen zur Schullaufbahn
Für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit mit den Kindern ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten nötig.
Hierzu gehören:
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die Sorgeberechtigten
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die Grundschullehrer/innen
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die Schulleitung, Frau Tesch und Frau Jänicke
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die Mitarbeiter der sonderpädagogischen Förder- und Beratungsstelle
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die Mitarbeiter des „Diagnostischen Teams“
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die Erzieher/innen der zugehörigen Kindertagesstätten
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die Schulärztin
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die Schulpsychologin Frau Schnieber
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Kinderärzte, Psychologen und Therapeuten
Förderung sozialer Kompetenzen durch Verhaltenstraining
Gerade, aber nicht nur bei Kindern mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "emotionale und soziale Entwicklung" geht es darum, problematisches Verhalten zu verringern und angemessenes Verhalten zu fördern.
Bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf handelt es sich meist um „ein Bündel“ von problematischen Verhaltensweisen. Diese beeinträchtigen neben den betroffenen Kindern auch die Mitschüler, Lehrkräfte und das gesamte Lern- und Schulklima. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben wir uns im gesamten Lehrerteam mit der Thematik aktiv auseinandergesetzt und nach Lösungen gesucht. Im Ergebnis haben wir beschlossen, ein wissenschaftlich ausgearbeitetes und evaluiertes Programm in den Klassen durchzuführen, das praxiserprobt ist und dessen Wirksamkeit in verschiedenen Studien nachgewiesen ist. Es handelt sich um die Verhaltenstrainings nach F. Petermann et. al. Sie wurden in der Lehrerkonferenz vorgestellt, sodass die Inhalte im Schulteam bekannt sind.
Lernen und Sozialverhalten entscheiden schließlich über den Schulerfolg unserer Kinder.
Vorteile:
- die Trainings werden durch die Sonderpädagogin mit der gesamten Klasse gemeinsam mit dem Klassenlehrer (fachübergreifend Deutsch/ Sachunterricht) durchgeführt
- sie wirken präventiv, so dass alle Schüler davon profitieren
- basieren auf verhaltenspsychologischen Prinzipien
- werden im Anfangsunterricht begonnen (Klasse 2 Verhaltenstraining für Schulanfänger) und in Klasse 4 (Verhaltenstraining für Grundschüler) weitergeführt (Nachhaltigkeit!)
- Transparenz für Eltern (thematische Elternabende, regelmäßig Elternbriefe)
Bei den jeweils abschließenden Höhepunkten (Schatzsuche/ Burgfest) hat die Vernetzung mit außerschulischen sozialen Institutionen (Jugendklub Nord) bereits begonnen. Wir hoffen, dass sich daraus eine feste Tradition entwickeln wird.
Darüber hinaus wird in den Klassen 1 bis 6 die Entwicklung sozialer Kompetenzen durch den Sozialpädagogen Ulf Siegel ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit den Klassenlehrern durch z. B Antimobbingtraining weitergeführt. Anlassbezogene Expertenseminare finden ergänzend dazu ebenfalls an unserer Schule statt. So hat eine Polizistin mit Sechstklässern das Thema "Cybermobbing" bearbeitet.
Wir ermöglichen und gewährleisten damit eine kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung der sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler von Anfang an in unserer Schule.
Besonders erfreulich ist, dass durch Unterstützung der Frühförderung bereits in der Kita „Sputnik“ das „Verhaltenstraining im Kindergarten“ des o.g. Autorenteams zum Einsatz kommt. So wird bereits frühzeitig mit der Entwicklung sozialer Kompetenzen begonnen und in unserer Grundschule weitergeführt.
Carmen Blätter
Sonderpädagogin